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Lenk- und Ruhezeiten von Lkw leichter einhalten

Von Verizon Connect 17. Januar 2024

Die Kontrolle und Einhaltung der Tageslenkzeit sowie der Ruhezeiten ist ein entscheidender Aspekt für ein erfolgreiches Flottenmanagement. Entsprechende Maßnahmen tragen nicht nur dazu bei, die eigenen Fahrer und andere Verkehrsteilnehmer vor Unfällen zu schützen. Sie ermöglichen Fuhrparkleitern auch, die europäischen Vorschriften für Fahrtenschreiber (auch: Tachomat; EG-Kontrollgerät) einzuhalten. Die Herausforderung besteht darin, den Status einer Fahrzeugflotte jederzeit transparent im Blick zu haben – am besten mittels Zugriff auf die Fahrtenschreiberdaten in nahezu Echtzeit.

Die gute Nachricht: Moderne, GPS-gestützte Flottenmanagement-Lösungen wie die von Verizon Connect erlauben genau das und verschaffen Flottenmanagern eine vollständige Übersicht.

Nachfolgend werfen wir einen Blick auf die Regeln und Vorschriften für Lenk- und Ruhezeiten für Lkw. Außerdem zeigen wir, wie Flottenmanagementsysteme dabei helfen, die Vorschriften leichter einzuhalten und die Effizienz typischer Betriebsabläufe zu verbessern.

Die Bedeutung gesetzlicher Lenk- und Ruhezeiten

Laut der Europäischen Kommission für Mobilität und Verkehr sind etwa 10 bis 20 Prozent der Verkehrsunfälle[1] auf die Übermüdung von Fahrern zurückzuführen. Die Schlussfolgerung ist klar: Müde Fahrer sind ein großes Risiko für die Verkehrssicherheit. Für Fuhrparkleiter ist es deshalb wichtig, die Ruhezeiten entsprechend zu priorisieren – und das nicht nur zum Schutz der eigenen Fahrer samt Fahrzeugen und Fracht, sondern natürlich auch zum Schutz der Allgemeinheit.

Die Sicherheit und Erholung der Fahrer zählt aus gutem Grund zu den Leitmotiven der europäischen Fahrtenschreiber-Regeln. Die Vorschriften über Lenk- und Ruhezeiten für Lkw-Fahrer zielen direkt darauf ab, die allgemeine Verkehrssicherheit zu steigern und gute Arbeitsbedingungen für die Fahrer sicherzustellen.

Was besagen die Fahrzeitregeln genau?

In der Europäischen Union regelt die Verordnung (EG) 561/2006 die Lkw-Lenk- und Ruhezeiten für Fahrzeuge mit einer zulässigen Gesamtmasse (zGM) von über 3,5 Tonnen (inklusive Anhänger) im gewerblichen Güter- oder Personenverkehr (mit einigen Ausnahmen). In der Verordnung finden sich die genauen Vorschriften für die maximalen täglichen und vierzehntägigen Lenkzeiten sowie für die täglichen und wöchentlichen Mindestruhezeiten. Der Geltungsbereich der Vorschriften ist breit gefächert und umfasst sowohl internationale und inländische Lenk- und Ruhezeiten, als auch Lang- und Kurzstrecken sowie Regeln für Angestellte und Selbstständige.

Gemäß der Fahrpersonalverordnung (FPersV), die sich den EU-Vorschrift orientiert, dürfen Berufskraftfahrer nicht länger fahren als:

  • 9 Stunden täglich (zweimal zwischen zwei Wochenruhezeiten darf die Lenkzeit jedoch auf 10 Stunden ausgedehnt werden)
  • 56 Stunden pro Woche
  • 90 Stunden in 14 Tagen

Zudem müssen die Fahrer folgende Vorschriften einhalten:

  • Täglich mindestens 11 Stunden ruhen
  • Die tägliche Ruhezeit lässt sich dreimal innerhalb einer Kalenderwoche und zwischen zwei wöchentlichen Ruhezeiten auf 9 Stunden verkürzen
  • Die regelmäßige wöchentliche Ruhezeit (rWRZ) muss zusammenhängend 45 Stunden betragen und nach 6×24 Stunden bzw. nach der letzten wöchentlichen Ruhezeit erfolgen
  • Die wöchentliche Ruhezeit von 45 Stunden lässt sich auf 24 Stunden verkürzen; das ist jedoch nur bei jeder zweiten Ruhezeit möglich
  • Auf eine reduzierte Ruhezeit muss immer eine regelmäßige Ruhezeit folgen; jede Verkürzung ist durch eine zusammenhängende Ruhezeit auszugleichen
  • Mindestens eine 45-minütige Pause (Lenkzeitunterbrechung) folgt nach nicht mehr als 4,5 Stunden Fahrzeit; diese Pause ist teilbar in 15 Minuten, gefolgt von 30 Minuten

Alle Fahrten, die unter die europäische Lenk- und Ruhezeiten-Regelung fallen, müssen mit einem Fahrtenschreiber aufgezeichnet werden. Die Einhaltung der Vorschriften wird im In- und Ausland ständig überwacht. Die Tachographen-Daten können sowohl auf der Straße als auch am Betriebsgelände überprüft werden.

Welche Folgen hat eine Verletzung der Vorschriften?

Bei Nichteinhaltung liegt meist entweder ein Verstoß gegen die Vorschriften für Fahrtenschreiber vor – zum Beispiel in Form einer Manipulation von Aufzeichnungen – oder ein Verstoß gegen die Lenk- und Ruhezeiten der Fahrer. Solche Verstöße zählten zu den mit Abstand häufigsten, die von der Euro Contrôle Route (ECR) im Jahr 2017 registriert wurden.[2]

In jedem Fall droht ein Bußgeld bei Verstößen gegen die gesetzlichen Lenk- und Ruhezeiten. Die zuständigen nationalen Behörden der EU-Mitgliedsstaaten können dabei auch Verstöße ahnden, die Unternehmen mit Sitz im Ausland auf ihrem Hoheitsgebiet begehen. Ebenso können die Mitgliedsstaaten Verstöße gegen die Lenk- und Ruhezeiten ahnden, die von ausländischen oder inländischen Unternehmen in einem anderen Mitgliedsstaat begangen werden – sofern derselbe Verstoß dort nicht bereits geahndet wurde. Die Höhe der Strafe richtet sich dabei in Deutschland an einem entsprechenden Bußgeldkatalog. Somit ersetzt ein europaweites Territorialprinzip für Strafen und Bußgelder das zuvor geltende nationale Territorialprinzip der einzelnen Mitgliedsstaaten.

Für Flottenmanager ist ein hohes Maß an Compliance natürlich entsprechend wichtig, um hohe Bußgelder zu vermeiden. Wer die Lenk- und Ruhezeiten nicht genau im Auge behält, riskiert sonst schnell, dass die Rentabilität des Unternehmens leidet.

Fahrtenschreiber & Flottenmanagementsystem: Ein „Perfect Match“

Dank der GPS-Ortungs- und Flottenmanagementsysteme von Verizon Connect – kombiniert mit unserer Software für digitale Fahrtenschreiber – greifen Flottenmanager jederzeit bequem aus der Ferne auf wichtige Fahrtenschreiberdaten zu. Auf diese Weise haben Sie die aktuellen Lenk- und Ruhezeiten Ihrer Fahrer stets im Blick – nahezu in Echtzeit. So fördern Sie nicht nur die Verkehrssicherheit, sondern tragen dazu bei, Fehler zu vermeiden, die zu Bußgeldern führen können, wie beispielsweise das Nicht-Einlegen der Fahrerkarte.

Unsere Flottenmanagement-Software ist so konzipiert, dass Flottenmanager jederzeit einen genauen Überblick über den gesamten Fuhrpark haben. Für die Überwachung der Lenk- und Ruhezeiten eignet sich das natürlich ideal. Bei Bedarf checken Sie einfach aus der Ferne den Fahrerstatus, sehen Fahrzeug- und Motordaten ein und greifen auf die Daten des digitalen Tachographen zu. Die Fernübertragung der Fahrtenschreiber lässt sich sogar vom Büro aus automatisieren. So erhöhen Sie zusätzlich die Sicherheit Ihrer Fahrer, Fahrzeuge und Betriebsmittel im Straßenverkehr. Dank des einfachen Zugriffs auf diese Daten zu jeder Zeit, ohne den Fahrer zu stören, können Flottenmanager zudem leicht und effizient neue Aufträge vergeben und dabei bequem die gesetzlichen Fahrsicherheitsgrenzen beachten.

Setzen auch Sie auf eine moderne und leistungsstarke GPS-Lösung für Fahrzeugortung und Flottenmanagement, kombiniert mit digitalen Fahrtenschreibern! Profitieren Sie von den Möglichkeiten, die gesetzlichen Vorgaben leicht und transparent zu erfüllen. Verbessern Sie nachhaltig die Transparenz, Sicherheit und Effizienz Ihrer Nutzfahrzeugflotte. Wir helfen Ihnen gern.

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[1] https://ec.europa.eu/transport/road_safety/sites/roadsafety/files/pdf/ersosynthesis2018-fatigue.pdf

[2] https://www.euro-controle-route.eu/fact-and-figures/coordinated-checks-statistics/coordinated-controls-2017/


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Verizon Connect Editorial


Tags: Datenanalyse, Disposition und Planung, Inspektionen, Produktivität und Effizienz, Vor-Ort Management

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