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Wie Sie mit Smart Data Ihre Flotte nachhaltiger machen

Von Olcay Kaplan 12. Juli 2022

Von Smart Data spricht man, wenn intelligente Algorithmen Signale und Muster aus digitalen Informationen extrahieren. Bei der traditionellen Analyse werden Daten oft in bestimmten Zeitabständen gesammelt. Wenn sie ausgewertet werden, sind sie oft schon veraltet und daher kaum von Nutzen. Deshalb sind intelligente Daten der Weg der Zukunft. Aber was hat das mit Fuhrparkmanagement zu tun und wie kann Smart Data Ihrem Unternehmen helfen, Ihren Fuhrpark nachhaltiger zu machen? Lesen Sie weiter und finden Sie es heraus. 

Was sind intelligente Flottendaten und warum sind sie so wichtig?

Vorbei sind die Zeiten, in denen Flottenmanager zur Analyse ihres Fuhrparks auf Tabellenkalkulationen und ausgedruckte Dokumente angewiesen waren. Die Digitalisierung hat das Fuhrparkmanagement ungemein erleichtert. An die Stelle von Papierstapeln sind jetzt cloudbasierte Lösungen getreten, die alles automatisch erfassen, aufzeichnen und analysieren. Diese analysierten Daten können dann genutzt werden, um Pläne für eine bessere Flotteneffizienz und Nachhaltigkeit zu erstellen. 

Mit nur wenigen Klicks lässt sich herausfinden, wann ein Fahrzeug das nächste Mal gewartet werden muss und wie viel Kraftstoff es verbraucht. Dank vorbeugender Wartung wissen Sie, wann ein Fahrzeug wahrscheinlich in die Werkstatt muss, noch bevor Sie irgendwelche Anzeichen von Verschleiß bemerken. Dadurch, dass die Fahrzeuge stets einsatzbereit gehalten werden, können unnötige Ausfallzeiten und Kosten vermieden werden, da das Risiko eines Fahrzeugausfalls verringert wird. 

Mit Smart Data, wie sie von Telematiklösungen erfasst werden, können Flottenmanager mit wenigen Klicks auf sehr wichtige Informationen zugreifen. Dazu gehören das Verhalten der Flottenfahrer, Verkehrsprobleme, die eine Umleitung des Fahrzeugs erforderlich machen, und unzulässiger Kraftstoffverbrauch. Die Nutzung intelligenter Daten ist der beste Weg, um Ihre Flotte so produktiv und effizient wie möglich zu machen.  

30 % der Flottenfahrzeuge in Nordamerika werden bereits mit Hilfe von Smart Data verfolgt, und diese Zahl wird bis 2022 voraussichtlich auf 50 % ansteigen. In Zukunft wird diese Software sogar noch günstiger werden, da immer mehr Unternehmen sie in ihr Tagesgeschäft integrieren. Fuhrparkmanager müssen jedoch ihre IT-Kenntnisse auffrischen. Denn intelligente Daten liefern so viele Informationen über Ihren Fuhrpark, dass Sie unbedingt wissen müssen, wie Sie sie optimal nutzen können. Smart Data ist revolutionär für die Branche, macht Prozesse effizienter als je zuvor und hilft Ihrem Fuhrpark, nachhaltig und profitabel zu bleiben.

Derzeitige Nutzung von 'Big Data' in den EU-Ländern

Bevor wir uns mit den Statistiken für die EU befassen, ist es wichtig, den Unterschied zwischen 'Big Data' und 'Smart Data' zu kennen. Big Data beschreibt große Datenmengen, die Unternehmen sammeln. Sie können unstrukturiert oder strukturiert sein. Die interessantesten Teile können dann extrahiert und in intelligente Daten bzw. Smart Data umgewandelt werden, die dann zum Nutzen der Flotte analysiert werden können.

Der Digitale Kompass 2030 und digitale Technologien 

Der Digitale Kompasses 2030 beschreibt die Visionen, wie sich Europa bis 2030 digital transformieren soll. Eines der Ziele ist, dass mindestens 90 % der kleinen und mittleren Unternehmen digitale Technologien in Grundzügen adaptiert haben. Im Jahr 2020 lag dieser Wert jedoch nur bei 60 %. Betrachtet man die einzelnen EU-Länder, so weichen die Ergebnisse stark voneinander ab: Dänemark und Finnland sind mit 88 % fast am Ziel, während Bulgarien und Rumänien mit 33 % noch Nachholbedarf haben.

Der Digitalkompass fordert außerdem, dass bis 2030 drei Viertel der Unternehmen KI-, Cloud- und Big-Data-Technologien einsetzen. Derzeit nutzen nur 25 % der Unternehmen KI oder Cloud Computing und 14 % Big Data. Auch hier stehen Dänemark und Finnland neben Schweden an der Spitze, wenn es um die digitale Transformation von Unternehmen geht.

Durch den Einsatz digitaler Technologien können Unternehmen leichter mit anderen konkurrieren, ihr Angebot verbessern und ihre Marktreichweite erhöhen sowie von neuen Chancen profitieren. Laut dem Digital Economy and Society Index (DESI) werden im Jahr 2020 14 % der Unternehmen Big Data nutzen, was einem Anstieg von 2 % gegenüber 2018 entspricht.

Einführung digitaler Technologien nach Art des Unternehmens

Große Unternehmen sind eher bereit, neue Technologien zu übernehmen als kleinere. Dies zeigt sich daran, dass 80 % der Großunternehmen Software für die Unternehmensressourcenplanung (ERP) einsetzen, aber nur 35 % der KMU. KMU nutzen auch nicht die Vorteile des elektronischen Handels, da nur ein Bruchteil (17 %) online verkauft, im Gegensatz zu 39 % der großen Unternehmen. Nur 8 % verkaufen ins Ausland, während dies bei fast einem Viertel der Großunternehmen der Fall ist. KMU könnten daher von Cloud-Diensten und Big Data nur profitieren.

Ziele für Big Data in der EU

Viele Unternehmen in der EU nutzen weiterhin neue Technologien, um ihre Daten besser zu analysieren, was wiederum dazu beiträgt, ihre Produktivität zu steigern. Das Ziel des Digitalkompasses – 75 % der EU-Unternehmen sollen bis 2030 Big-Data-Technologien einsetzen – zu erreichen, sollte daher keine große Herausforderung darstellen. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass nur 14 % der Unternehmen im Jahr 2020 Big-Data-Analysen durchgeführt haben.  

34 % der großen Unternehmen nutzen bereits Big Data, während die KMU mit 14 % deutlich zurückliegen. In Malta analysiert fast ein Drittel der Unternehmen Big Data, und in den Niederlanden und Dänemark sind es 27 %. Einige Länder hinken jedoch hinterher, wie Rumänien, Zypern, die Slowakei und Bulgarien, wo nur 5 bis 6 % der Unternehmen Big Data einsetzen.

Nachhaltige Unternehmen setzen auf 'Smart Data' 

Die zahlreichen Vorteile intelligenter Daten helfen Ihrem Unternehmen nicht nur auf produktiver Ebene, sondern zahlen auch auf eine größere Nachhaltigkeit im Unternehmen ein. Indem sie zum Beispiel Kraftstoffverschwendung und unnötige Fahrten reduzieren und die Kraftstoffeffizienz optimieren, um nur einige zu nennen. All diese Verhaltensweisen führen ansonsten zu erhöhten Emissionen und einer größeren CO2-Bilanz. Fuhrparkmanager können die aus Smart Data gewonnenen Informationen nutzen, um die Lebensdauer der Fahrzeuge zu verlängern und unerwartete Ausfallzeiten durch vorbeugende Wartung zu vermeiden.

Dies sind einige der intelligenten Daten, die Flottenortungssysteme liefern können, und die dabei helfen, die Nachhaltigkeit in Unternehmen zu steigern:

Berichte 

  • Bericht zur Kraftstoffeffizienz: Misst den Kraftstoffverbrauch von Fahrzeugen im Vergleich zu Geschwindigkeitsüberschreitungen, schlechtem Fahren und Leerlauf. 
  • Bericht zum Kraftstoffverbrauch: Überblick über die Kraftstoffkäufe für jedes Fahrzeug. 
  • Bericht über verlorenen Kraftstoff: Zeigt, ob ein Fahrzeug trotz Verwendung der Tankkarte nicht vollgetankt wurde oder ob mehr Kraftstoff gekauft wurde, als der Tank des Fahrzeugs fassen kann. 
  • Bericht zum CO2-Fußabdruck: Misst den Kohlenstoff-Fußabdruck eines Fahrzeugs. 
  • Bericht über zurückgelegte Strecken: Berechnet die von Ihrer Flotte während der Arbeitszeit in einem bestimmten Zeitraum zurückgelegte Strecke. 
  • Bericht zur Fahrzeugwartung: Zeigt das Fälligkeitsdatum der nächsten Wartung eines Fahrzeugs an und hebt alle überfälligen Wartungen hervor, um den Fuhrpark in bestem Zustand zu halten.



Dauer des Leerlaufs 

Leerlauf bedeutet, dass der Motor eines Fahrzeugs zwar läuft, aber keine oder nur eine geringe Bewegung zu erkennen ist. Die Manager können die Leerlaufdauer festlegen, die sie für akzeptabel halten, und erhalten eine Benachrichtigung in den Ergebnissen, wenn diese überschritten wird.  

Unnötig verwendeter Kraftstoff 

Die Leerlaufzeit wird mit den geschätzten Kosten für das Fahrzeug verglichen, um zu ermitteln, wie viel Kraftstoff (und damit Budget) durch Leerlauf verschwendet wird. 

Aggressives Fahren 

Dazu gehören schnelle Beschleunigung, hartes Bremsen und zu schnelles Fahren in Kurven. Alle diese Faktoren werden in den Ergebnissen angezeigt, wobei das schlechteste Verhalten vor den anderen liegt.  

Hohe Geschwindigkeit 

Was als Geschwindigkeitsübertretung gilt, kann vom Flottenmanager festgelegt werden. Jedes Mal, wenn ein solches Ereignis aufgezeichnet wird, wird es in den Ergebnissen nach seinem Schweregrad eingestuft angezeigt. 

Analyse der Route 

Die Routenanalyse hilft bei der Berechnung der kosteneffizientesten Routen. Änderungen und Aktualisierungen werden nahezu in Echtzeit eingesehen, so dass leichter bessere Routen erkannt werden.  

Laut unserem Flottenmanagement-Report – Europa 2022 werden Unternehmen, die GPS-Flottenortungstechnologie einsetzen, mit größerer Wahrscheinlichkeit positive Auswirkungen auf ihr Tagesgeschäft feststellen. Nach der Einführung der GPS-Flottenortung im Jahr 2021 haben die Unternehmen folgende Verbesserungen festgestellt:  

  • Verbesserter Kundenservice: 56 %  
  • Einhaltung von Fahrtenschreibern: 43%  
  • Verbesserte Routenplanung: 45%  
  • Verbesserte Produktivität: 45%  
  • Verringerung des Kraftstoffverbrauchs: 52%  
  • Senkung der Unfallzahlen: 43%  
  • Verbesserte Fahrzeugwartung: 36%  
  • Senkung der Arbeitskosten: 27%

Wie die Zukunft von intelligenten Flottendaten, Flottenmanagement und IoT für Flotten aussieht

Die COVID-19-Krise hat Europa hart getroffen. Daher haben sich viele Unternehmen in den letzten Jahren nicht so gut entwickelt wie erhofft. Dies bedeutet jedoch, dass in den kommenden Jahren Kosteneffizienz und Umweltbelange noch stärker in den Mittelpunkt rücken werden, wenn die Unternehmen wieder auf die Beine kommen. Beides sind erwiesene Vorteile des Einsatzes von Flottenmanagementtechnologien. 

Das Marktforschungsunternehmen Berg Insight hat sogar vorausgesagt, dass die Umsätze im Jahr 2022 wieder auf einem normalen Niveau liegen werden. Die Zahl der aktiv genutzten Flottenmanagementsysteme wird voraussichtlich mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 14,4 % von 11,5 Millionen Einheiten Ende 2020 auf 22,5 Millionen im Jahr 2025 steigen.

Großbritannien/Irland und die Benelux-Staaten sind nach wie vor die am weitesten entwickelten Märkte für Flottenmanagementlösungen in Europa. Berg Insight schätzt, dass die Durchdringungsrate Ende 2020 bei 31,7% bzw. 31,2% lag. Für die nordischen Länder wurde ein Wert von 23,4% ermittelt. In Frankreich, Deutschland und Mitteleuropa sind die Lösungen mit Raten zwischen 13 und 20% weniger präsent, wenn auch immer noch höher als der Mittelmeerraum mit 10,9 %.

Die Unterschiede in diesen Zahlen sind auf eine Reihe von Gründen zurückzuführen. Zum einen sind einige Länder eher bereit als andere, die Fernüberwachung einzuführen. Zum anderen gibt es in einigen Ländern mehr leichte Nutzfahrzeuge (in Spanien beispielsweise doppelt so viele wie in Deutschland), so dass Fuhrparkmanager dort möglicherweise weniger bereit sind, neue Technologien auszuprobieren.

Fuhrparkmanager werden ihre IT-Kenntnisse auffrischen müssen, da sich das Fuhrparkmanagement weiterentwickelt und neue Technologien willkommen sind, damit sie die durch intelligente Daten gewonnenen Erkenntnisse optimal nutzen können. Mit der Weiterentwicklung der Telematik werden immer mehr Daten anfallen. Daher ist es wichtig zu wissen, was man mit all diesen Daten macht und wie es mit Hilfe von Smart Data gelingt, die Produktivität des Fuhrparks und die Nachhaltigkeit im Unternehmen zu steigern.


Olcay Kaplan

Olcay is a marketing and communications professional with experience in PR and has an international experience in market evaluation, channel management, communication strategies and project management.


Tags: Disposition und Planung, Produktivität und Effizienz, Kostenkontrolle, Fakturierung, Datenanalyse, Fahrzeug- und Anlagensicherheit, Umsatz und Rendite

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